!!!Dankeschön an:!!!
Beatrice Zeindler: (Betreuungsperson) Danke für Deinen Einsatz den Du im
letzten halben Jahr für mich (und meine Maturaarbeit) gebracht hast! Ich
konnte vieles über Akkorde, Harmonien, etc. von Dir lernen.
Hugo Litmanowitsch: (Musiklehrer) Danke für die schnelle, flexible Unterstützung
auf meinem Computer. Ich konnte durch Ihre Hilfe einiges an Zeit einsparen,
weil ich sonst das Lied nicht selber hätte schreiben können.
Esther Haupt: (Klubdirigentin) Danke für Deine guten Ratschläge für
mein Lied und dessen Gestaltung.
Vreni Rubi: (Jodellehrerin) Danke für das Buch (50 Jahre NOSJV), das Du
mir geliehen hast es hat mir einige sehr nützliche Informationen über
den Nordostschweizerischen Jodlerverband geliefert. Ein zusätzliches Dankeschön
auch noch für die Jodeltechnik, die ich von Dir bisher erlernt habe und
hoffentlich noch weiter erlernen darf.
Alle anderen, die auf irgend eine Art an meiner Maturaarbeit beteiligt waren:
Vielen Dank, dass Ihr mir gegenüber im letzten halben Jahr so hilfreich
gegenüber standet. Und dies auch in Momenten, in denen ich möglicherweise
nicht so einfach zu verstehen war.
2. Vorwort
Wie kam ich auf die Idee eine Maturaarbeit über das Jodeln
zu schreiben?
Die Idee ein Jodellied zu schreiben begleitet mich schon des Längeren.
Ich hatte schon immer grosse Achtung vor Leuten, die schöne Lieder komponierten.
Eines Abends, vor dem Einschlafen, hatte ich die Idee, einen Ausspruch meiner
Schwester zuerst in ein Gedicht zu fassen und dann zu vertonen. Wenn meine Schwester
mit der Liebe ein wenig auf Kriegsfuss stand, meinte sie immer wieder, sie wolle
ins Kloster gehen; dort bräuchte man keinen Freund zu haben.... Ich notierte
mir diesen Einfall.
Als es darum ging, sich ein Thema für die Maturaarbeit auszudenken, dachte
ich an meine Notiz über das Jodellied und entschied mich deshalb für
eine Arbeit im Fach Musik.
Meine eigene Vorstellung dieser Arbeit sah jedoch ein bisschen anders aus als
diejenige der Schulleitung. Anfänglich stellte ich mir vor lediglich ein
Lied zu schreiben, und dies dann als meine Maturaarbeit zu deklarieren. Für
die Zuständigen im Fachbereich Musik war es aber klar, dass in einer Musikarbeit
zwangsläufig eine Eigenkomposition enthalten sein muss. Es wurde aber auch
eine ausführliche Besprechung des Themas verlangt.
Selbstverständlich versuchte ich diesen Anforderungen gerecht zu werden
und gab mir Mühe nebst meiner Komposition etwas über das Jodeln zu
berichten….
3. Einleitung:
3. 1. Wie ich zum Jodeln kam...
Am 17.06.1993 war ich bei einem damaligen Schulfreund zu Hause und hörte
zufälligerweise am Radio, dass an demselben Tag eine Plattentaufe einer
Jodler-CD der „Rhyfalljodler“ stattfände. Ich notierte mir
Zeit und Ort des Anlasses: Er fand auf dem „Platz für Alli“
in Neuhausen am Rheinfall statt. Da mir Volksmusik schon immer zusagte, stand
ich mit meiner Mutter pünktlich zum Zuhören dort. Ich war begeistert.
Der Jodelgesang wollte nicht mehr aus meinen Ohren verschwinden. Ich empfahl
meinem Vater einmal eine Probe zu besuchen und zu schauen ob es ihm auch so
gefällt wie mir. Er kam sehr begeistert aus der Probe nach Hause und wurde
kurze Zeit später in den Klub aufgenommen.
Ich selbst wäre natürlich auch gerne jodeln gegangen, durfte dies
aber auf Grund des noch nicht vollendeten Stimmbruchs nicht. Also wartete ich
bis ich 15 Jahre alt war und besuchte dann meine erste Singprobe. Die meisten
Lieder, die wir zu dieser Zeit gesungen haben, kannte ich bereits von der CD
und konnte deshalb auch von Anfang an mitsingen. Als Aktivmitglied wurde ich
aber noch nicht in den Club aufgenommen, da in den eidgenössischen Statuten
ein Mindestalter von 16 Jahren vorgegeben war. Also wurde ich erst mit 16 offiziell
in den Verein aufgenommen und zwar am 8. 1. 1997.
3. 2. Was verstehe ich unter Jodeln?
Viele Leute, die noch wenig vom Jodeln gehört haben, denken in diesem Zusammenhang
oft an bayrisches, oder österreichisches „Jodeln“. Ich meine
das nicht abschätzig, aber um diesen Begriff ein wenig einzuschränken,
lege ich für Jodeln das klassisch, schweizerische Jodeln fest. Für
mich sieht es manchmal so aus, als wäre Jodeln in Bayern und Österreich
ein verulken von Kultur. Für mich selbst bedeutet das Jodeln aber etwas
anderes. Es verbindet mich mit der Natur, vor allem mit den Bergen. Es ist etwas
ganz typisches für die Schweiz, das kein anderes Land so kennt. Das mag
jetzt ein bisschen überheblich klingen, aber wenn man sich nur wenig mit
diesem Gesang beschäftigt, hört man schnell die Unterschiede, zu den
„Schlagerjodlern“.
Mit noch mehr Interesse für diese Musik kann man sogar heraushören
aus welcher Region ein vortragender Klub kommt. Ganz typisch sind zum Beispiel
Stile wie diejenigen der: Toggenburger, Appenzeller und Innerschweizer. Diese
Regionen haben ihre ganz speziellen Arten Naturjödel zu „singen“.
3. 3. Mein erstes, grosses Fest im Zusammenhang mit dem Jodlerklub
Mein erstes grosses Erlebnis war das eidgenössische Jodlerfest in Thun
am 5. bis 7. Juli 1996. Anfänglich meinte der Dirigent, ich dürfe
am Auftritt teilnehmen, da ich seiner Ansicht nach eine gute Ergänzung
gewesen wäre.
Diese Vorträge werden von einer Jury streng bewertet. Ich war schon ziemlich
nervös, als kurz vor der Präsentation der Dirigent seine Meinung änderte
und meinte, er könne es nicht verantworten, einen nach den Statuten zu
jungen, noch nicht in den Klub aufgenommenen Sänger auftreten zu lassen;
das Risiko einer Strafe (wirkt sich auf die Benotung auf) wäre eindeutig
zu gross. Glücklicherweise hat er mir damit das Fest nicht verdorben, denn
alles war für mich so neu und imposant, dass mir das „fast“
nichts mehr ausmachte. Es war damals auch so, dass an solch einem Wettbewerb
höchstens 16 Personen pro Jodlergruppe singen durften, um den Juroren das
Bewerten etwas zu erleichtern. Heute ist es so, dass die Alters-, sowie die
Personenvorschriften nicht mehr in den eidgenössischen Statuten vorkommen.
An jeder Strassenecke einen singenden Klub anzutreffen, war für mich umwerfend.
Mittlerweile habe ich bereits drei Jodlerfeste besucht, davon zwei eidgenössische.
Im Sommer 2001 findet ein weiteres Nordostschweizerisches Jodlerfest statt,
am dem wir Rheinfalljodler selbstverständlich auch teilnehmen werden.
4. Hauptteil
4. 1. Jodeln ist sehr vielseitig...
4. 1. 1. Der Naturjodel: (Tonbeispiele
unter "Jodellandschaften")
Der Naturjodel ist die ursprünglichste Art des textlosen Singens. Die ganz
traditionellen Naturjödel bauen auf der so genannten Naturtonreihe auf:
Diese Naturtonreihe ist mit Ausnahme des 7. und 11. Tons eine Dur- Tonreihe.
Sie ist auch für die Wissenschaft eine Herausforderung. Das spezielle an
ihr ist der elfte Ton; das Naturton-, oder Alphorn-Fa. Dieser eigenartige Ton
erklingt in der C-Dur Tonreihe weder als „f“ noch als „fis“.
Er liegt irgendwo dazwischen. Melodien die dieses Naturton-Fa enthalten, gehören
unumstritten zu den urtümlichsten der Jodelliteratur. Möglicherweise
ist dieses „eigenartige Fa“ der Grund warum einige Leute nichts
mit dem Jodeln anfangen können, denn seit dem 18. Jahrhundert, als die
„wohltemperierte“ Stimmung eingeführt wurde, ist dieser Ton
aus den gebräuchlichen Tonreihen verschwunden.
Ein gutes Beispiel für einen solchen ursprünglichen Naturjodel mit
seinem charakteristischen Rhythmus und dem eben erwähnten Natur-Fa ist
der Muotataler-Naturjodel:
Selbstverständlich ist dieser Jodel wie viele andere auch von Mund zu Mund
überbracht worden, und Toni Bürgler hat versucht dies so gut als möglich
zu Papier zu bringen. Dieser sehr spezielle Rhythmus kann aber, wenn es überhaupt
möglich ist, nur sehr schwer mit Noten erfasst werden.
Normalerweise besteht ein Naturjodel aus zwei bis drei Teilen: A, B und ev.
C. Normalerweise wird heute nach folgenden Schemen gesungen:
„Zweiteilig“: AABBA oder AABB
„Dreiteilig“: AABBCC, ABBCCA oder AABBACC
Das wesentlichste Merkmal des Naturjodels besteht aber darin, dass dieser frei
gestaltet und Begleitungen dazu frei improvisiert werden.
4. 1. 2. Das Jodellied: (Tonbeispiel
- Musik
anhalten)
Etwa im 19. Jahrhundert, entwickelte sich aus dem Naturjodel das Jodellied.
Als Ergänzung zum Jodel wurde begonnen, Textstrophen zu singen, und nach
diesen einen Jodel als Refrain anzuhängen.
Heute ist es so, dass üblicherweise in einem Lied drei Strophen gesungen
werden, und nach jeder, jeweils der Jodelteil gesungen wird. Dieser Jodelteil
ist im Normalfall nach jeder Strophe der Selbe.
Jodellieder werden heute in verschiedensten Konstellationen gesungen. Hierzu
gehören: Solo, Duett, Terzett, Quartett, Sextett, Doppelquartett und Jodlergruppen
(mehr als 8 SängerInnen).
4. 1. 3. Die Jodlermesse: (Tonbeispiel
- Musik
anhalten)
Zu der „Kategorie“ Jodellieder“ gehören auch die Jodlermessen.
Eine Jodlermesse besteht aus ± 5 Jodelliedern. Diese Messelieder erfüllen
eigentlich die Aufgabe des Gebetes, dies einfach in gesungener Form. Von Ruedi
Renggli wurde selbst das Vaterunser als Lied geschrieben, was ihm meiner Meinung
nach auch sehr gelungen ist. Die Lieder werden in Kirchen, vor allem an besonderen
Anlässen wie, Erntedankfest, Bettag oder auch an Hochzeiten gesungen. Besonders
gerne werden diese speziellen Lieder in der Adventszeit gesungen und gehört.
Das Singen von Messeliedern ist für mich als Jodler jedes Mal ein ganz
besonderes Erlebnis. Allein schon die Akustik in Kirchen, und das aussergewöhnlich
aufmerksame Publikum bewirken ein eigenartiges Gefühl. Hinzu kommt der
Text und die Melodie des Jodelliedes.
Wenn man nach Komponisten sucht, die Messelieder komponieren, so kann man fest
stellen, dass eigentlich nur zwei Autoren sich an diese speziellen Lieder gewagt
haben; (Dölf Mettler und Jost Marty). Einige andere Komponisten haben ebenfalls
Messelieder geschrieben, jedoch bei Weitem nicht so viele; (Ruedi Renggli, Max
Huggler).
4. 1. 4. Schweizerische „Jodellandschaften“
Gejodelt wird heute praktisch in der ganzen deutschen Schweiz. In der welschen
Schweiz konnte sich das Jodeln nur spärlich durchsetzen, doch scheinbar
reicht es aus, dass sich ein regionaler Verband erhalten lässt. In der
italienischen, wie auch in der rätoromanischen Schweiz, findet man das
Jodeln eigentlich nicht (mehr), und wenn, so werden ebenfalls vorwiegend deutschsprachige
Lieder gesungen.
Zu den ursprünglichen Jodelgebieten zählt man nur jene, die ihre eigenen
Singstile schon seit über 200 Jahren überbracht, gepflegt und erhalten
haben. Hiervon gibt es drei Regionen:
· Appenzell und Toggenburg
(Tonbeispiel - Musik
anhalten)
· Innerschweiz (Schwyz-Muotatal, Unterwalden und Luzern-Entlebuch)
(Tonbeispiel
- Musik
anhalten)
· Bern (Oberland, Emmental-Mittelland)
(Tonbeispiel
- Musik
anhalten)
Leider ist es so, dass heute diese einzelnen Stilrichtungen etwas gefährdet
sind. Es besteht das Risiko, dass durch die heutige Mobilität und Flexibilität
diese unterschiedlichen Stile einander angeglichen werden, und allmählich
verschwinden. Auch dass Melodien, um nicht verloren zu gehen, aufgeschrieben
werden verbirgt ein Risiko für das Jodellied und das Jodeln selbst. Die
Kunst zu einer einzelnen, vorgesungenen Melodie als Klub improvisierenderweise
zu begleiten, geht so langsam aber sicher verloren.
4. 1. 5. Gängige Formationen:
An Wettkämpfen, und auch bei einfachen Auftritten, sind es folgende
Formationen, die als gängig deklariert werden können:
Solo: Solosänger (das können Männer wie auch Frauen sein) werden
im Normalfall von „Hand- oder Schwyzerörgeli“ begleitet, um
nicht all zu stark von der Anfangstonhöhe abzuweichen und auch um ein bisschen
mehr Volumen zu erreichen.
Duett: In dieser Formationsart haben wir ebenfalls keine besonderen Zusammensetzungen.
Frauen und Männer sind gleichermassen beteiligt. Zum Teil gleichgeschlechtlich
oder eben gemischt. Auch beim Duett ist meist ein „Handörgeler“
als Begleiter dabei.
Terzett: Bei einem Terzett, ist es so, dass es eher mehr Sänger als Sängerinnen
gibt. Entgegen den Solisten und dem Duett ist hier keine instrumentale Begleitung
üblich.
Quartett, Sextett, Doppelquartett und Jodlergruppen:
In diesen Formationen haben wir eine Männerdomäne. Dies vor allem
in den Regionen wo der Naturjodel heimisch ist, wie Appenzell - Toggenburg und
auch in der Innerschweiz. Dort wo das Jodellied in erster Linie gesungen wird,
ist die Besetzung jeweils mit einer bis vier Frauen ergänzt. Ihre Aufgabe
ist speziell im Jodelteil, das Singen der ersten und zum Teil auch der zweiten
Jodelstimme. Ab der Zusammensetzung Sextett, haben wir für den Liedteil
vier Stimmen und für den Jodelteil, sind es fünf bis sechs: Erste
und zweite Jodelstimme im Jodelteil und erster, zweiter Tenor, wie auch erster
und zweiter Bass im Lied- wie auch im Jodelteil.
4. 2. Geschichte
Wie das Jodeln entstanden ist?
Zu dieser Frage gibt es eigentlich keine richtige Antwort. Es gibt hierzu einige
Hypothesen, wovon für mich aber nur gerade eine realistisch klingt: die
Nachrichtenhypothese.
4. 2. 1. Nachrichtenhypothese:
Als es noch keine Handys und Telefone gab, verständigten sich die Sennen
auf der Alp durch jodeln. Anhand von unterschiedlichen Melodiebögen und
Vokalisierungen (jo, lü, ju...) informierten die Hirten ihre Nachbarn,
über einige hundert Meter Distanz, über ihr Wohlbefinden und über
Ereignisse... Es sollte ja eigentlich kein Problem sein, eine eher betrübt
klingende von einer fröhlichen Melodie zu unterscheiden.
4. 2. 2. Echohypothese
Diese Hypothese besagt, dass ein Senn auf einer Alp einst vom Echo eines von
Ihm ausgestossenen Jutz (= „Jauchzer“) zu einer Melodie angeregt
wurde. Möglicherweise gefiel diese Melodie auch dem einen oder anderen
im Dorf, der dann eine Begleitstimme dazu erfand...
Heute ist es so, dass viele Naturjödel nur eine „Leitstimme“
haben und alle restlichen Stimmen werden frei dazu improvisiert.
4. 3. Situation heute
4. 3. 1. Stellenwert des Jodelns heute:
Es ist leider so, dass das Jodeln bis vor kurzem ein bisschen in Vergessenheit
geraten ist. In den letzten paar Jahren schaut es aber ganz danach aus, als
würde das Jodeln wieder an Popularität zunehmen. Vor allem in der
Zentralschweiz und im Kanton Appenzell haben die Jodlergruppen wieder vermehrt
Zuwachs, darunter auch jüngere, was natürlich besonders erfreulich
ist. Bei Jungen ist die Wahrscheinlichkeit, dem Klub länger erhalten zu
bleiben, schon aus biologischem Grund grösser. Bei uns in der Region Schaffhausen
und auch in anderen, vorwiegend städtischen Regionen der Schweiz, herrscht
aber noch immer Mangel an jungen JodlerInnen.
Das Jodeln ist eigentlich sehr bekannt, und das auch im Ausland. Es gibt sogar
Jodlerformationen in den Vereinigten Staaten, in Japan, Australien, usw., die
meistens von Auslandschweizern gegründet wurden. Einige von diesen reisen
sogar regelmässig in die Schweiz, um an Jodlerfestern teilzunehmen.
4. 3. 2. Klassifizierungen:
Um zu wissen wie gut ein Klub singen kann, gibt es die so genannten Jodlerfeste.
Diese werden in zwei Grössenordnungen unterschieden; eidgenössische-
und regionale Jodlerfeste. Jede Jodlergruppe hat die Möglichkeit, an einem
regionalen Jodlerfest teilzunehmen. Ein vorbereitetes Lied wird vor einer Jury
vorgetragen, die dieses bewertet. Selbstverständlich dürfen auch andere
Zuschauer anwesend sein. Die Klassifizierung kann von 1 (=sehr gut) bis 4 (=ungenügend)
variieren.
Um an einem eidgenössischen Fest teilzunehmen, ist es Voraussetzung an
einem Regionalen, das höchstens zwei Jahre zurück liegt, die Noten
1 oder 2 erreicht zu haben. Hierbei ist es aber jedem Klub freigestellt, ob
er an einem Fest des Verbandes dem er angehört, oder einem solchen eines
anderen Verbandes teilnimmt.
Bei der Bewertung war es bis anhin so, dass man am Festsonntag (bei regionalen,
wie auch bei eidgenössischen Festen) die erreichte Note erfuhr und einige
Monate später eine schriftliche Beurteilung über das gesungene Lied
zugestellt erhielt. Diese Beurteilungen waren aber bis anhin immer ziemlich
unklar und teilweise auch missverständlich.
Am Samstag dem 9. 12. 2000 wurde aber an einer Versammlung von Klubpräsidenten
des NOSJV bekannt gegeben, dass ab dem nächsten Jodlerfest (Sommer 2000)
in Herisau fünf klar vorgegebene Bewertungskriterien angesprochen werden
müssen: Harmonie, Dynamik, Reinheit, Gesamteindruck und Liedinterpretation.
Diese müssen dann auch in einer Kritik aufgeführt werden, egal ob
es etwas zu bemängeln gab oder nicht. Mit dieser Massnahme, will man eine
klarere, fundiertere Notengebung erreichen (ohne Beziehungsboni).
4. 3. 3. Der Jodlerklub vom Rheinfall und der Nordostschweizerische Jodlerverband
Der Jodlerklub, bei dem ich heute auf der Aktivmitgliederliste stehe, ist für
den nordostschweizerischen Jodlerverband von relativ grosser Bedeutung, obwohl
eigentlich niemand davon spricht. In der Zeit von 1908 bis 1920 entstanden in
der Nordostschweiz über 15 Jodlergruppen darunter auch der Jodlerklub vom
Rheinfall (1918).
Am 23. 12. 1923 wollten die damaligen Mitglieder des Neuhauser Jodlerklubs einen
Unterverband des schon bestehenden Schweizerischen Jodlerverbandes gründen,
den nordostschweizerischen Jodlerverband. Damals waren aber die meisten der
Anwesenden gegen einen solchen Unterverband, obwohl bereits ein Bernisch-Kantonaler-
und ein Zentralschweizer Jodlerverband existierten. Als Organisationshilfe drängte
aber schon kurze Zeit später, der schweizerische JV (=Jodlerverband) zu
Unterverbänden und schlug einen Westschweizerischen- (WSJV), einen Nordwestschweizerischen-
(NWSJV) und einen Nordostschweizerischen Jodlerverband (NOSJV) vor. Letzterer
wurde am 26. 6. 1932 in Winterthur gegründet.
4. 3. 4. Singtechnik:
Genau wie im klassischen Gesang, wird auch beim Jodeln viel Wert auf einen „sauberen“
Ton gelegt. Man sollte versuchen beim Singen möglichst wenig (wenn möglich
keinen) Druck auf die Stimmbänder ausüben. Dies bewirkt nämlich
genau das Gegenteil von dem was er bringen sollte. Der Klang wird nicht voller
und voluminöser, sondern eingeengter.
Richtige Unterschiede zwischen klassischem Gesang und dem Jodeln gibt es nur
wenige. Ein wichtiger darunter ist sicher der sehr bekannte Kehlkopfschlag.
Dies ist ein Oktavensprung mit Registerwechsel Brust-. Kopfstimme oder Kopf-,
Bruststimme. Im Gegensatz zum Jodeln singen die Männer in der Klassik vorwiegend
im Brustregister. Sollte es trotzdem ein Mal einen Registerwechsel geben, findet
dieser unhörbar statt. Das heisst in der Schaltlage, werden Brust- und
Kopfstimme miteinander vermischt. Seit kurzer Zeit, gibt es dieses Phänomen
auch im Jodelgesang, wobei es bis jetzt aber den berühmten Kehlkopfschlag
nicht verdrängen konnte.